Philosophie für zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsstile basiert auf dem Erkenntnis, dass wir (erstens) nicht schon alles wissen und dass wir
(zweitens) das, was wir wissen - auch wenn es nötig wäre - größtenteils nicht relevant werden lassen für unser Leben und das Leben nachkommender Generationen.
Philosophie heute muss sich dieser merkwürdigen Kluft stellen, da ihre Tradition auf der Meinung basiert, dass das Richtige (Wahre, Gute, Schöne) zu
wissen quasi automatisch das richtige Tun eines Menschen zur Folge habe. Wenn ein Mensch falsch handelt, so tut er das - nach Sokrates - nur, weil er es nicht besser weiß. Dies bedeutet im
Umkehrschluss, wenn nur das Nichtwissen ihn daran hindert, dann gibt es nach der Erlangung des Wissens keine Barrieren mehr für das gute Handeln. Diese Sicht ist im 20. und im beginnenden 21.
Jahrhundert komplett widerlegt worden. Wenn es also nicht nur das Wissen ist, was kommt dann noch in Frage? Diesen und weiteren Fragen wendet sich die Philosophie für zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsstile zu.